Woche 5: Egmont Nationalpark & Westküste

In unserer letzten Woche auf Neuseeland haben wir wieder viel erlebt. So viel, dass wir gar nicht zum Blog schreiben kamen. Jetzt an Weihnachten kommen wir noch mehr zur Ruhe und wir lassen alles Revue passieren. Ich werde zu den Aktivitäten kürzere, einzelne Beiträge machen. Das liest sich, denke ich, einfacher.

Starten wir mit der Westküste und dem Egmont Nationalpark, mit Mount Taranaki. Von Tongariro fuhren wir westlich nach Whanganui. Wir waren uns mal wieder aufgrund des Wetters unsicher, ob wir die Richtung einschlagen sollen. Die Küste ist – ähnlich wie die Catlins im Norden – nicht die typische Touri-Empfehlung. Aber wir sind so froh, dorthin gefahren zu sein. Erst einmal ist die Straße und die Landschaft ein absolutes Highlight. Wunderbar grün, hügelig, bewaldet, kurvig. Lässt sich wunderbar fahren und die Aussichten sind genial. Dauer von Tongariro etwa 1,5 Stunden.

In Whanganui hatten wir einen klasse Holiday Park, sogar mit Pool. Und ohne Kinder. Herrlich ruhig. Unser Camper hatte einen tollen Seeblick. Hier lässt es sich aushalten. Ausnahmsweise sind wir Essen gegangen, da wir beide nach dem Alpine Crossing müde und lustlos waren. Aber leider hat uns das Restaurant, trotz guten Bewertungen, enttäuscht. Aber gut, so ist es manchmal.

Am nächsten Tag fuhren wir die Ostküste hoch nach Opunake und verbrachten einen schönen Strandtag. Nach 19 Kilometer wandern am Vortag auch dringend notwendig. Und wir hatten Glück: Die Regenwolken blieben im Landesinneren und wir hatten Sonne an der Küste. Unerwartet und sehr erfreulich!

Abends machen wir Freecamping direkt an der Küste, mit atemberaubendem Blick. Nicht nur aufs Meer, sondern auch auf Mount Taranaki, auch Mount Egmont genannt. Fun Fact zwischendurch: Viele Parks oder Sehenswürdigkeiten erhielten Namen von Personen aus Großbritannien, die nie einen Fuß auf die Insel gesetzt haben. Der große Seefahrer Abel Tasman zum Beispiel. Er hat Neuseeland zwar entdeckt, aber war nie an Land. So wurde Taranaki von James Cook (er war der erste Europäer an Land) nach einem Earl Egmont benannt, der nie dort war.

Mount Taranaki ist ein wunderschöner Stratovulkan mit circa 2500 Metern Höhe. Die letzte Eruption war rund um 1850, also schon einige Zeit her. Er ist der meistbestiegene Vulkan in Neuseeland. Allerdings auch der mit der höchsten Todesrate. Das Wetter schlägt einfach sehr schnell und abrupt um. Wie wir auch erlebt haben.

Wir hatten nicht vor, ihn zu besteigen, sondern wir wollten zum sogenannten Spiegelsee wandern. Darin sollte sich Mount Taranaki wunderschön spiegeln, so wie hier zu sehen:

Das Bild ist leider nicht von uns, ich habs von Google. Aber sieht toll aus. Wir sind jedenfalls bei gutem Wetter und quasi keiner Wolke losgewandert. Dann zog es sich immer mehr zu. Unser Spiegelsee hatte dann das hier zu bieten:

Auch wirklich schön, keine Frage! Aber wären wir zwei Stunden früher aufgestanden, hätten wir blauen Himmel gehabt. Wir waren nur zu faul. Das bestraft der liebe Gott dann sofort 😉 Immerhin wurden wir zum Glück bis zum Abstieg vom Regen verschont.

Die Wanderung war anfangs und am Ende etwas eintönig, da man 1,5 Stunden durchgängig Treppen bergauf und bergab durch Regenwald läuft. Doch das Panorama oben entschädigt! In Summe waren wir etwa vier Stunden unterwegs mit 14 Kilometern Strecke und etwa 800 Höhenmetern. Zum Ende hin doch recht zäh, da uns Tongariro noch in den Knochen steckte. Aber es sollte auch vorerst die letzte beschwerliche Wanderung sein. Also haben wir die Zähne zusammengebissen und sind brav marschiert. Im Regenwald waren wir vor dem Regen auch ganz gut geschützt.

Die Wanderung war wirklich toll und wir würden sie, trotz vieler Treppen, immer wieder machen. Da lohnt sich das Stairmaster-Training im Fitnessstudio doch sehr 😉

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