Mt. Gambier & Grampians

Aktuell sind wir tagsüber so viel unterwegs, dass wenig bis keine Zeit zum Schreiben bleibt. Aber eins steht fest: Jeder Tag bietet unglaublich viele, verschiedene Eindrücke. Und da das Wetter endlich sonnig und warm ist, steigt auch unsere Laune um ein Vielfaches! Am Donnerstag verließen wir Adelaide und machten uns auf den Weg zur Great Ocean Road mit Zwischenstopp in Mount Gambier und dem Grampians Nationalpark. Mount Gambier ist für den Blue Lake bekannt. Aaron meinte allerdings, dass er die Farbe erst im Dezember/Januar wechselt. Wir hatten Glück, er war schon etwas blau. Ansonsten ist Mt. Gambier eine der ersten größeren Städte nach langer Zeit der Fahrerei durch Busch, Steppe und vorbei an einsamen Farmen. Bis dahin waren es 450 Kilometer, also fast ein Tag komplett im Auto verbracht. Ich habe mehrheitlich geschlafen 😉 Es ist schon ungewohnt für uns, dass einem fast nie ein Auto entgegen kommt und ewig kein Haus zu sehen ist.

Blue Lake in Mt Gambier

Zwischendurch gab es einen kurzen (Tank-) Zwischenstopp in Robe. Empfehlung von Aaron. Er hat uns auch empfohlen, die kostenlose Auto-Fähre in Wellington zu nehmen. Durchaus nett! Robe ist ein kleiner, netter Urlaubsort mit sehr schönem Strand und türkis-blauem Wasser. Leider kamen wir gegen 15 Uhr dort an etwas hungrig und fast alle Läden hatten zu. Das muss man bei seiner Reiserei wirklich beachten: die kleinen Orte haben andere Öffnungszeiten.

Robe

Mount Gambier hat neben dem Blue Lake noch „Umpherston Sinkhole“ (neben über 30 weiteren in der Region) zu bieten. Er wird auch „the sunken garden“ genannt. Umpherston Sinkhole war einst eine typische Kalksteinhöhle, die durch die Korrosion von Kalksteinfelsen durch Meerwasserwellen gebildet wurde. Das Dach brach irgendwann zusammen und heute ist es wild bewuchert. Eigentlich beeindruckend, aber uns war es irgendwie doch sehr zubetoniert und „verratzt“.

Kurzer Fun Fact: an fast allen Eingängen zu Sehenswürdigkeiten stehen Warnschilder (rutschig, viele Treppen, steiniges Gelände usw.). Ich studiere diese Schilder immer sehr genau und beim Sinkhole stand ich mal wieder lesend vor so einem Schild. Da meinte Markus „Na, überlegst du, ob du reingehst?“. Es ist tatsächlich so, dass Warnschilder mich nervös machen 😉. Vor Jahren waren wir im Kennedy Space Center in Orlando. Da haben mich die ganzen Warnschilder so verrückt gemacht, dass ich nicht in die „super real authentic live experience“ des Space Shuttle Simulators eingestiegen bin. An mir rannten Kinder vorbei. Total bekloppt, ich weiß. Seitdem traue ich mich trotz Warnungen deutlich mehr 🤣

Umpherston Sinkhole

Wir übernachteten an dem Tag im „Park Hotel“. Das war etwas verstörend, denn es war Hotel, Low-Budget-Restaurant (mehrheitlich für Rentner) sowie Spielhalle in einem. Die Rezeption befand sich auch mitten in der Spielhalle. Ein Stockwerk darüber waren die Zimmer, das dann allerdings gut war. Von Adelaide bis Melbourne setzen wir nicht auf Airbnb’s, sondern Motels/Hotels. Jede Nacht kostete uns zwischen 69 und 80 Euro, meistens ohne Frühstück.

Am nächsten Tag fuhren wir circa 2,5 Stunden von der Küste weg, landeinwärts, in den Grampians Nationalpark. Eine Empfehlung von Markus Cousin Udo. Der Nationalpark besteht aus mehreren Bergkämmen, die sich mehr als tausend Meter über die umgebende Tiefebene begeben. Die Anfahrt ist daher bereits spektakulär. Die höchste Erhebung ist der Mount William im Westen mit einer Höhe von 1167m. Wir machen allerdings an dem Tag eine kleinere 2,5 Stunden Tour auf den Hollow Mountain mit Blick auf den zweithöchsten Berg, den Mt. Zero. Ich musste mal wieder kraxeln, aber nach Cradle Mountain schockt mich nichts mehr. Und der Ausblick war es mehr als wert.

Anschließend besuchten wir die McKenzie Wasserfälle. Auf dem Wanderweg dorthin überraschte uns ein Känguru auf dem Weg, wieder ein absolutes Highlight! Nächster Stopp war „the Balconies“, mit toller Aussicht sowie Boroka Lookout (über die Mt. Difficult Road, die gar nich so difficult war).

Abends ging es nach Ararat, ein Dorf circa 20 Kilometer entfernt von Halls Gap. Halls Gap (östlich gelegen) ist das Einfallstor in die Grampians und ein komplett touristischer Ort. Dort waren aber keine Unterkünfte mehr frei. Unser Glück, denn wir übernachteten im Barklys Bar & Accommodation für sagenhafte 69 Euro inklusive fantastischem Frühstück. Das Zimmer war zwar etwas klein und es gab Gemeinschaftsbäder, aber das war total problemlos. Abends genossen wir in der Bar ein Chicken Parmigiana und grandiose Live-Musik.

Am nächsten Tag machten wir wieder eine Wanderung in den Grampians zu den „Pinnacles“. Circa eine Stunde nur bergauf mit sehr vielen Treppen. Und leider diesmal auch das erste Mal mit einigen anderen Touristen. Dennoch zu empfehlen.

Danach ging es dann ab in Richtung Great Ocean Road. Circa 1,5 Stunden Fahrt bis Port Fairy (schneller Kaffee und ein bisschen Strandfeeling). Weiter zum Tower Hill Wildlife Reserve. Dort sind wir spazieren gegangen und haben die Sonne genossen. Kann man machen, muss man aber nicht. Abendessen gab es in Warrnambool (natürlich mal wieder asiatisch), bevor wir in unser Motel nach Terang (circa 30 Minuten von der Great Ocean Road weg) fuhren. Beides nicht der Rede wert. Die Highlights der Great Ocean Road warteten noch auf uns. Auf Wunsch von Marc-Julian fügen wir hier und da Karten ein, um unsere Route besser verfolgen zu können. Gute Idee, danke dafür!

Unsere Tages-Route von Ararat in die Grampians, dann runter nach Port Fairy bis nach Terang

In einem kurzen Clip zusammengefasst, wie so ein Tag hier in Australien aussehen im Auto aussehen kann. Wirklich wahnsinnig vielfältig innerhalb weniger Stunden!

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