Bonjour Bordeaux!

Über fünf Monate ist unser Sabbatical nun schon her. Wir werden oft gefragt, wie lange die Erholung angehalten hat. Um ehrlich zu sein: Gar nicht so lange. Vielleicht ein paar Wochen. Die Erinnerungen an all die tollen Orte und Erlebnisse kommen mir aber dennoch sehr oft ins Gedächtnis. Das Fotobuch ist jedenfalls noch nicht fertig. Geschweige denn die Ausdrucke für die Wohnzimmerwand 😉

Eins hatten wir in der Zeit beschlossen: Weiterhin so oft es geht „länger“ zu vereisen. Kurztrips machen wir ja recht häufig. Und idealerweise Job und Urlaub miteinander verbinden. Workation also. Wie praktisch, dass unsere beiden Arbeitgeber genau dies möglich machen. Für je 20 Tage im Jahr in einigen europäischen Ländern. Da gute Freunde von uns Anfang Juni nahe Lissabon heiraten, war für uns schnell klar: Wir machen einen Roadtrip dorthin. 3,5 Wochen. Davon eine Woche in Spanien arbeiten.

Gesagt, getan. Genehmigungen eingeholt und Route grob festgelegt. Anders, als im Sabbatical, hatte ich eine Bedingung: Flexibilität! Dorthin, wo die Sonne ist. Den Regen hatten wir glatt aus Neuseeland und Co nach Deutschland importiert. Also Hotels, die stornierbar sind und Routenanpassungen – falls notwendig. Markus hatte keine Einwände 😉

An Christi Himmelfahrt starteten wir früh morgens in Richtung Bordeaux. Uns hatte Südfrankreich beim letzten Roadtrip nach Spanien sehr gut gefallen. Also verbrachten wir zwei Tage in dieser wunderschönen Stadt. Dauer der Autofahrt: relativ genau 10 Stunden. Die Autobahn war frei und durch regelmäßige Fahrerwechsel kein Problem.

Wer Paris mag, wird Bordeaux lieben. Und vermutlich umgekehrt. Der Baustil ist ähnlich (gleiche Architekten zur damaligen Zeit). Die Einwohner Bordeaux nennen Paris liebevoll „Klein-Bordeaux“. Und die Pariser nennen Bordeaux „Klein-Paris“. Wie neckisch. Allerdings wurden viele Gebäude in Bordeaux zuerst erbaut. Punkt geht also an Bordeaux. Auch, weil ich es dort viel entspannter finde.

Mit knapp 260.000 Einwohnern ist Bordeaux die sechstgrößte Stadt Frankfreichs. Über neun Millionen Touristen bereisen die Gegend jährlich. Berühmtheit hat die Stadt insbesondere durch den Bordeauxwein und ihre Küche (Entrcôte, Fisch, Austern, Kaviar…) erlangt, aber auch durch ihr bauliches und kulturelles Erbe. Die Form einer Mondsichel verhalf der Stadt zum Namen Port de la lune (Hafen des Mondes). Mit etwa 2000 Sonnenstunden pro Jahr übertrifft Bordeaux die meisten französischen Regionen, mit Ausnahme des Mittelmeerraumes und einzelner Küstengebiete am Atlantik (Quelle Wikipedia).

Hier unsere Highlights und Empfehlungen:

  • Natürlich machen wir wieder eine wunderbare „Free Walking Tour“. Ein Muss für uns, denn so lernt man viel über die Stadt, Land, Leute und Essen in kurzer Zeit. Und man gibt, was einem die zweistündige Tour wert ist. Meist sind es 10-20 Euro pro Person.
  • Hotel Moxy Bordeaux – wir mögen die Kette und Markus macht ja eh wieder seine Marriott Platinum Challenge 😉
  • Es gibt kostenlose Fahrräder in der Stadt, super easy und gute Qualität.
  • Public Transportation ist sehr neuwertig und günstig. Tagesticket 5 Euro. Bordeaux macht es Autofahrern schwer und subventioniert den ÖPNV.
  • Sich in der Innenstadt einfach treiben lassen und durch die schönen Gassen flanieren. Die kleinen Geschäfte sind entzückend. Die Altstadt ist eine Mischung aus wunderbar erhaltenen Gebäuden, die modern restauriert sind.
  • Ein Glas Wein ist günstig (3-5 Euro), da dieser ebenfalls subventioniert wird. Fun Fact: In der Weinregion ist zusätzliches Wässern nicht erlaubt. Es wächst so, wie die Natur es vorgibt. Das stellt die Weinbauer aufgrund des Klimawandels natürlich vor Herausforderungen.
  • Künstlerisches Highlight war der Besuch eines U-Boot-Bunker, der zu einer permanenten Kunstinstallation umfunktioniert wurde. Wir sahen uns die Dali, Gaudi Expositionen an: https://www.bassins-lumieres.com/
  • Gina Bordeaux Rooftop Bar. Tolles Ambiente, schöner Blick über die Stadt.
  • Darunter befinden sich die Les Halles de Bacalan. Ein Foodcourt bzw. kleine Markthalle (Konzept wie die Timeout Markets z.B. in Lissabon).
  • Leider hatten wir keine Zeit mehr für La Cité du Vin, das Weinbaumuseum. Sah sehr futuristisch aus und lohnt sich bestimmt.

Wir waren beide sehr begeistert von der Stadt und kommen bestimmt wieder! Samstag morgen machten wir uns auf in Richtung Spanien. Nächster Halt: San Sebastián.

2 Kommentare

  1. Seufz. So isset. Kaum wieder zurück treibt es euch wieder fort. Ich überlege die ganze Zeit ob chronisches Reisefieber eine Erkrankung oder eher eine Leidenschaft ist, bei der es nix zu leiden gibt. Ich glaube eher letzteres und damit scheint das ja in der Familie zu liegen 🙂
    Euch eine wunderbare Zeit mit vielen angenehmen Begegnungen und Erlebnissen.
    Ach und übrigens: mit euren Fotos kann man schon wieder ganze Bücher füllen. Danke, dass wir teilhaben dürfen!
    Liebe Grüße von den Stöties aus dem Pott.

  2. Schwuppdiwupp – von Fiji übers Schwabenländle nach Bordeaux 😊 so läßt es sich gut leben 😉
    Genießt die Zeit, ihr Lieben 😊

Schreibe einen Kommentar