Woche 3: Abel Tasman & Marlborough

Schon einige Wochen im Camper unterwegs. Die Zeit vergeht wirklich schnell und trotz häufigem Regen erleben wir täglich tolle Dinge. Hier nun die Highlights aus Woche 3 (rund um Nikolaus):


Marlborough Sounds bis Okiwi Bay

Von Smith Farm fuhren wir hoch Richtung French Pass und hielten in Okiwi Bay zum Frühstück. Eine wunderbare kleine Bucht, die bei Sonnenschein durchaus karibisch wirkt. Von Tag zu Tag wird es freundlicher. Nach einer kurzen Recherche bezüglich eines Campingplatzes mussten wir feststellen, dass der French Pass geschlossen ist.

Also wieder umgedreht und kurzerhand einen neuen Plan entwickelt. Leider war auch der deutlich kürzere Weg, an der Küste entlang, nach Nelson, aufgrund von Straßenarbeiten gesperrt. Also mussten wir einen Schlenker über das Landesinnere machen. 

St Arnaud mit Mount Robert

Wir übernachteten also spontan in St. Arnaud, ein Örtchen am See. Leider nicht direkt am See, da der Campingplatz schon voll war. Unser Schlafplatz ist nicht erwähnenswert.

Am nächsten Morgen starteten wir unsere Wanderung auf den Mount Robert im Nebel. Diesmal „nur“ 500 Höhenmeter. Nach und nach klarte der Himmel auf und wir konnten von oben den See bewundern. Die Wanderung ist wirklich schön und abwechslungsreich. Aber kein Muss. Hat sich bei uns einfach gut ergeben. Anschließend frühstückten wir am See und konnten unter dem Steg eine Menge Aale bewundern. In der Form auch noch nie gesehen.


Abel Tasman Nationalpark

Von St. Arnaud ging die Tour weiter in den Abel Tasman Nationalpark, ganz im Norden der Südinsel. Das Wetter zeigte sich endlich von seiner sonnigen Seite. Diesmal blieben wir zwei Nächte im Mārahau Beach Camp – das erste Mal in den über zwei Wochen im Camper. Wir hatten aber auch etwas Besonderes vor: Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Wasser-Taxi an der Küste hoch in den Nationalpark. Aber wer jetzt glaubt, wir wurden an irgend einem Fährhafen oder Anlegestelle abgeholt: Weit gefehlt. Wir stiegen an Land aufs Boot und das Boot wurden dann mit dem Traktor ins Wasser gebracht. Aufgrund von Ebbe und Flut die beste Möglichkeit. Wir wurden an einem einsamen Strand rausgelassen und dann ging es den Abel Tasman Track (einer der Great Walks in Neuseeland) die Küste entlang. Sechs Stunden später wurden wir dann an einem Treffpunkt wieder abgeholt. Der Walk war wirklich toll, weil es traumhafte Ausblicke auf Strände gab, wir über grandiose Brücken liefen und es einen tollen Mix aus Regenwald und Küste zu sehen gab. Allerdings war es Markus ein bisschen zu eintönig, ihm fehlten die Berge, obwohl wir durchaus einige Hügel zu erklimmen hatten. Und wir liefen mehrheitlich im Wald und weniger an der sonnigen Küste. Wobei das gut war, denn es war echt schön warm. Am Treffpunkt konnten wir noch eine kurze Zeit am Strand verbringen und stellten fest, dass das Wasser noch sehr kalt, aber erfrischend war.

Zurück in Marahau wurden wir natürlich wieder standesgemäß mit dem Traktor aus dem Wasser gezogen. Echt ein cooles Spektakel. Abends machte ich wieder ausgiebig Yoga und wir konnten zum ersten Mal draussen Abendessen, bei sehr milden Temperaturen.

Am nächsten Tag machten wir uns gemütlich auf und erkundeten die Küste in Richtung Neslon. Wir entspannten bei bestem Wetter ein bisschen am Marpua Wharf (Hafen) mit kleinen Cafés und besuchten Rabbit Island. Die Insel hat einen wunderschönen,  kilometerlanger Strand, an dem wir gern ein bisschen gelegen hätten. Aber trotz Sonne macht uns der Wind einen Strich durch die Rechnung.

Nach einem Spaziergang fuhren wir dann weiter zu unserem Übernachtungsspot bei Blenheim. Diesmal machten wir wieder Free Camping und zwar am Whites Bay Beach. Er liegt etwas versteckt und man fährt erst einmal eine sehr kurvige, enge Küstenstraße dorthin. Aber es lohnt sich! Weiß war hier allerdings nichts, denn der Sand ist vulkanisch und damit schwarz. Die Kapazitäten der Plätze sind noch lange nicht ausgeschöpft, also war es angenehm ruhig und leer.

Yoga am Strand
Nikolaustag und Frühstücken am Whites Bay Beach


Renwick Wine by Bike Tour

Am Dienstag hatten wir uns in Renwick Räder gebucht. Bei „Renwick Wine by Bike“. Eine wirklich schöne Sache für knapp 100 NZD (60 Euro). Die Besitzer empfingen uns sehr herzlich, es gab eine Karte mit allen Weingütern und Tipps, welche Route wir nehmen sollten. So waren wir dann von 9 bis 17 Uhr radelnd unterwegs und machten hier und da ein Tasting (5-7 Weine für circa 15 NZD, 9 Euro) Wobei ich nur nippte, da ich mich als Fahrerin gemeldet hatte. Wer Wein mag und Weißwein noch mehr, ist hier goldrichtig. Bei Allan Scott probierten wir einen fantastischen Champagner, der aber nicht so heißen darf, weil wir ja nicht in der französischen Champagne sind. Die Produzenten in Neuseeland nennen es daher „method traditional champagne“. Darauf haben sie sich mit den Franzosen geeinigt. Davon nahmen wir prompt ein Fläschchen mit in den Camper. 

Nach der Radtour fuhren wir nach Picton, denn von dort ging am Mittwoch morgen um 7:30 Uhr unsere Fähre auf die Nordinsel.

Kleines Fazit zur Südinsel: „Bestimmt schön, bei schönem Wetter“. Kleiner Spaß. Wobei da schon auch einiges an Wahrheit drinsteckt. Wir hatten in 2,5 Wochen insgesamt etwa fünf Sonnentage. Also per Definition Sonnenschein den ganzen Tag. Das war in Wanaka, Abel Tasman und Marlborough. Landschaftlich ist die Südinsel wirklich traumhaft schön und wir ärgern uns etwas, dass die Gletscher und der Hooker Valley Track so vernebelt waren. Milford Sound hat ja eh 200 Regentage im Jahr, was solls. Aber so ist das in Neuseeland: Du kannst alle Jahreszeiten an einem Tag erwischen. Zum Glück erwischten wir auch etwas Sonne!

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