Vom Segeln in der Bay of Islands

Wahnsinn, wie die Zeit rennt. Und irgendwie bin ich nicht mehr dazu gekommen, diesen Beitrag schneller hochzuladen. Fiji fehlt uns auch noch in der Blog-Sammlung. Wir sind bereits wieder seit drei Wochen in Deutschland und unser Abenteuer fühlt sich so weit weg an. Umso schöner ist es, sich jetzt nochmal damit zu beschäftigen. Nun also Details zu unserem Segelabenteuer, bevor es nach Auckland ging. Denn damit beendeten wir unser Camper-Abenteuer, schweren Herzens. Irgendwie hatten wir ihn dann doch sehr lieb gewonnen.

Zum Abschluss zog es uns nach Russell und Paihia. Ich war immer noch traurig, dass wir keine Delfine sehen konnten und unser Bootsausflug in Kaikoura nicht geklappt hat. Im Norden von Auckland, in der Bay of Islands sollte es eine zweite Chance geben. 

Russell ist interessant, da es sich um die erste gegründete Stadt Neuseelands handelt. Ein kleines, verschlafenes Örtchen, vorwiegend auf Tourismus ausgelegt. Erreichbar entweder mit einer kleinen Autofähre (5 Euro one way), oder etwas umständlicher/länger an der Küste entlang. Um Zeit zu sparen, nahmen wir die Autofähre. Die Empfehlung bekamen wir vom Visitor Center in Paihia, während wir unsere Bootsfahrt buchten. Eigentlich hatten wir Russell nicht wirklich geplant und schon gar nicht zum Übernachten. Aber da die Überfahrt mit der Fähre wirklich einfach war, buchten wir direkt den Holiday Park. Auch der hat uns überzeugt. Sehr tolle, gepflegte Anlage mit vielen Blumen. Das ist ja immer ein Highlight für mich. Es ist vielleicht noch nicht aufgefallen, aber ich liebe es, Blumen zu fotografieren. Ich überlege, ein Fotobuch über die Pflanzen zu erstellen, die wir in den verschiedenen Ländern gesehen haben. Mal sehen, ob ich es umsetze.

Am nächsten Tag ging es auf ein richtig schönes Segelboot, mit einer Gruppe von etwa zwanzig Personen. Wir schipperten sechs Stunden durch die sogenannte Bay of Islands. Es gab einen Stop zum Schnorcheln. Aber puh, das war uns etwas zu kalt. Davor wanderten wir auf einer kleinen, einsamen Insel zu einem Aussichtspunkt. Während der Tour wurden wir perfekt bewirtet, ständig gabs es etwas zu Essen. Unser Skipper hieß Mike und war ein sehr interessanter Charakter. Er ist mit seiner Familie bereit monatelang gesegelt und hat schon viel erlebt. Wir hatten viel Spaß mit ihm. In Summe kostete der Trip circa 80 Euro pro Person, was es wirklich wert war. Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Nur Delfine blieben uns verwehrt. Wir sahen dafür aber kleine Pinguine im Wasser plantschen. Ein kleiner Trost!

Anschließend machen wir uns auf den Weg in Richtung Auckland und übernachteten zum letzten Mal in einem Holiday Park. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber auch der war ein absolutes Highlight. Mit Blick auf den Strand, nachts sternenklar – einfach ein perfekter Abschluss unseres Camper-Lebens.

Fünf Wochen im Camper. Ich gebe zu, es war ein Abenteuer. Und nicht immer einfach. Vor allem für mich. Markus ist definitiv entspannter. Ich kämpfte mit mir, als es reinregnete. Als die Heizung ausfiel. Und auch, wenn wir stundenlang nur im Auto saßen. Ich kein Yoga machen konnte, weil es regnet. Und ich mich mit Rückenschmerzen plagte (Notiz: Auch jetzt, drei Wochen später habe ich noch Spaß mit einer Entzündung in der Hüfte). Sonne macht einfach so vieles besser. Oder zumindest Trockenheit. Das hätte uns vielfach bereits gereicht. Aber that is life. Nicht vorhersehbar und wir haben das Beste draus gemacht. Es ist alles unglaublich einzigartig, was wir erleben durften. Trotz des Wetters. Aber ab und zu hatte ich einfach richtig schlechte Laune. Shit happens. Markus hat es wirklich gut weggesteckt und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Ich könnte gar nicht sagen, was das Highlight der fünf Wochen Neuseeland war. Aber alles in allem macht es die Kombination aus unfassbarer Natur, Ständen, Hügeln, Berge, Vulkanen, Seen, Flüssen, Herr der Ringe Schauplätzen, Naturgewalten. Und vor allem: Unfassbar lieber und hilfsbereiter Kiwis (so nennen sich die Neuseeländer). 

Neuseeland kann ich nicht richtig in Worte fassen. Man muss es selber spüren und erleben. Trotz Regen und diversen Wetterkapriolen ist dieses Land faszinierend, einzigartig und voller Wunder.

Und ich habe das Camperleben wirklich sehr lieb gewonnen. Das war hoffentlich nicht unser letztes Mal.

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