Camper-Leben: Olé!

Fünf Wochen im Camper, los geht die wilde Fahrt. Wir beide haben noch keine Erfahrung damit und geben es uns direkt so richtig. Entweder ganz oder gar nicht, war die Devise. Markus hat sich daheim ewig damit beschäftigt, welchen Camper wir nehmen. Aus Kostengründen (4300 Euro, die nächstgrößere Kategorie kostete bereits knapp 2000 mehr; wir sind ja Schwaben, gell) haben wir uns für ein kleineres, schnuckeligeres Modell entschieden. Hier bekommt ihr einen Einblick:

So ein Camper-Leben ist gar nicht mal günstig. Hinzu kommt in Neuseeland noch eine Dieselsteuer auf jeden gefahrenen Kilometer. Wir planen etwa 6000 Kilometer, das macht dann nochmal 300 Euro on top. Nicht zu vergessen der Sprit und die Campingplatz-Gebühren.

Es gibt hier drei Kategorien von Campingplätzen: Free Camping, DOC Camping und Holiday Parks. Wildcampen ist nicht erlaubt. Für Free Camping muss man einen sogenannten self-contained Camper haben (Toilette an Bord), Zelten geht nicht. Es gibt keine Mülleimer, Duschen, Toiletten etc. DOC Campingplätze sind etwas besser ausgestattet und werden staatlich betreut. Sie kosten meist circa 10-15 Euro am Tag. Hier kommt es drauf an, manchmal gibt es Duschen, eine Campingküche, Mülleimer. Aber keinen Strom. Die Holiday Parks sind dann die Deluxe-Variante mit Duschen, Strom, Waschmaschinen (für mich ja ganz wichtig) und manchmal W-LAN. Kosten ab 30 Euro die Nacht.

Unsere Vermietungsgesellschaft ist Eurocamper. Die Übergabe erfolgte soweit reibungslos. Bettzeug, Handtücher sind inbegriffen. Wir bekamen netterweise noch eine weitere Bettdecke. Bisher mussten Markus und ich ja immer um den Platz unter der Decke streiten. Endlich hat jeder seine Eigene! Leider ist der Camper schon ziemlich in die Jahre gekommen. So waren beispielsweise die Schonbezüge völlig zerrissen. Dafür gabs dann Handtücher, die wir drüberlegen konnten. Außerdem war der Camper nur oberflächlich geputzt. Meiner Prüfung hielt er definitiv nicht Stand. Ich hab erstmal alles sauber gewienert, bevor ich mich wohl fühlen konnte. Ein Fenster lässt sich nicht mehr so richtig gut schließen, beziehungsweise geht immer mal wieder auf. Darauf müssen wir leider jedesmal achten, wenn wir den Wagen verlassen. Auch der Funkschlüssel hat sich schon verabschiedet. Ob das schon dunkle Vorboten sind? Wir lassen uns überraschen.

Nach der Abholung ging es erstmal zum Einkaufen. Lebensmittel, Putzmittel und: Weihnachtsdeko! Ja richtig gelesen. Wir (ich) haben zwei Lichterketten, einen Teelicht-Weihnachtsbaum und noch ein bisschen „Gedöns“ besorgt. Ich wollte unbedingt etwas weihnachtliche Stimmung 🙂

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, ging es los in Richtung Lake Tekapo, in etwa mittig der Südinsel. Fahrzeit etwa 2,5 Stunden. Das Wetter ist/war leider weiterhin durchwachsen, viel Regen, Nebel, Sonne im Wechsel bei 15-20 Grad. Dennoch lohnt sich der See, die Farbe ist einmalig! Wir haben dann auch direkt dort unsere erste Nacht auf einem DOC Campingplatz verbracht. Markus war erst skeptisch, ob mir das Camperleben gefällt. Klar, das ein oder andere Plumpsklo könnte ich mir schenken und ich musste mich auch erst überwinden im Camper auf die Toilette zu gehen. Man muss sie ja selber irgendwann ausschütten. Aber durch die Chemikalien ist das alles echt easy und nicht unhygienisch. Was mich als Ordnungsfanatiker natürlich beschäftigt, ist täglich durchzufegen und sauber zu halten 😉 Und ganz wichtig natürlich: Alle paar Tage in einen Holiday Park, um meinen Wäsche-Wasch-Zwang zu befriedigen 😀 Aber auch das klappt.

Also, los gehts, fünf Wochen Camperleben: Olé!

2 Kommentare

  1. Immer wieder bin ich von der wunderschönen Landschaft fasziniert.
    Und diese unendliche Weite, einfach toll. 👌

  2. Wie, was? Schon in Neuseeland? Da schaut man ein paar Tage nicht hin und schon ist wieder alles anders. Man kann sich auf nix mehr verlassen. Ich habe mal versucht in einer halben Nachtschicht die verpassten Ereignisse seit eurem kleinen Wettersturm nachzuerleben. Alle Achtung: da kommt ja wieder echt was an tollen Bildern und Geschichten zusammen. Ich bin total begeistert von euren Bildern und Berichten und viele Fotos verdienen einen großformatigen Platz an der Wand. Einfach nur irre. Bitte weiter so!
    Habt noch eine schöne Zeit und lasst nix aus! Liebe Grüße aus Mintard von Kerstin und Wolfgang.

Schreibe einen Kommentar