Nach fünf Tagen Kapstadt kehrten wir der 4,5 Millionen Einwohner Metropole den Rücken – vorübergehend. Wie es die Urlaubsroutine will, bin ich um 6 Uhr mit unserem Frühaufsteher eine Stunde durch die Gegend spaziert. Bina übernahm sein erstes Nickerchen und ich konnte mich zu einer Stunde Sport draußen aufraffen, bevor ich ganz zufällig in einen lokalen Community Run gestolpert bin, der jeden Samstagmorgen um 8 Uhr in der Century City stattfindet. Also – klar, ich konnte nicht anders – bin ich mit mehreren Hundert Leuten den 5km Parkrun gelaufen. Um 9 Uhr war ich dann immens froh über die ersten Happen Frühstück!
Danach starteten wir gen Osten auf der N2 bis ins ca. 200 Kilometer entfernte Swellendam. Die Fahrt brachte uns zunächst entlang der Weinregionen durch Sommerset Set und dann über den Sir Lowry‘s Pass. Nicht vom Begriff Pass abschrecken lassen – es ist letztlich die einfache Überfahrung einer Bergkette auf einer breit ausgebauten Straße. Nach dem Pass aber veränderte sich die Landschaft rapide. Von zuvor eher Wein-orientierten Gegenden mit Meerblick und vielen Ortschaften befanden wir uns jetzt in einer Gegend, die frei von menschlichen Eingriffen war. Semi-Grün, viele Sträucher, und ganz große Weite. Immer noch eingesäumt von Bergketten an den Horizonten.
So fuhren wir also entlang der N2 immer weiter. Das Fahren außerhalb CPT ist sehr angenehm, es war wenig Verkehr und wir flossen mit 100-120 km/h. Da Little G tief und fest geschlafen hat, haben wir die optionalen Haltestops an Weingütern oder den Abstecher nach Hermanus an der Küste ausgelassen. Die Landschaft wurde immer karger, immer brauner, immer heißer. Es war in Summe ein recht idyllischer Roadtrip ohne besondere Vorkommnisse. Nach etwa 2,5h kamen wir zum Mittagessen in Swellendam an.
Swellendam selbst war für uns unspektakulär. Es ist ein kleiner Ort, den die meisten Touristen als One-Night-Stop auf ihrem Weg in den Garden District nutzen. Es gibt eine Reihe sehr hochwertiger und zumindest gut bewerteten Fine-Dining-Restaurants, die jedoch Kinder unter 12 Jahren nicht gestatten. Wir hatten hier 3 Nächte verbracht, weil wir mit dem Babygepäck das Autopacken etwas aufwändiger empfinden. Letztlich waren das zu viele Nächte und auch das Packen ist gar nicht so schlimm, weswegen ab hier unsere Mindestgrenze für Übernachtungen an einem Ort sank. Nun ja, und lecker essen für gutes Geld konnten wir wegen Little G auch nicht 🙂
Aber da wir ja nun da waren, was haben wir gemacht? Wir verbrachten Tag 1 und 2 am kleinen und ruhigen Pool unseres Cottages, es war wirklich drückend heiß mit 36 Grad. Am 3. Tag regnete es durchgehend. Diesen nutzten wir für eine Fahrt in das eine Stunde entfernte Robertson und die umliegenden Weingüter. Leider war das Wetter wenig einladend, aber wir konnten uns die Schönheit der Gegend zumindest vorstellen. Eine Woche später werden wir hier auf der Rückreise wieder durchkommen. Wir aßen sehr lecker (bei Pot-Luck) und haben ein Winetasting bei Springfield gemacht. Interessanter Fakt ist, dass die Lufthansa Group deren Weine in First und Business Class servieren. Und wir fanden auch wirklich drei Stück sehr gut, den LIFE FROM STONE Sauvignon Blanc und den METHODE ANCIENNE Cabernet Sauvignon. Der dritte Wein ist ein besonderer, weil seine gesamten Gewinne in eine lokale soziale Organisation fließen. Der THUNDERCHILD ist ein sehr angenehmer, süffiger Rotwein Cuvée.
Es ist eine tolle Reise und ich „fahre“ gerne mit. Die Bilder sind sagenhaft 😃 Habt noch eine schöne Zeit.
Liebe Grüße Kerstin 😘