Oudtshoorn – Klein Karoo

Nach Plettenberg ging es über George und eine gut ausgebaute Passstraße in die Karoo-Region von Südafrika, genauer gesagt nach Oudtshoorn. Die Karoo macht 1/3 der Landfläche in Südafrika aus, wobei es keine offiziellen Grenzen gibt. Es handelt sich um eine Art Halb-Wüste, und das macht die Landschaft auch so interessant. Wir fühlten uns sofort an das Red Centre in Australien erinnert.

Oudtshoorn ist bekannt für seine Straußenfarmen (engl: Ostrich). Historisch war es so, dass Anfang des 20. Jahrhunderts die Mode in Europa war, Hüte mit besonders großen Federn zu tragen. Die Straußenfedern waren dafür perfekt, weswegen eine ganze Industrie heranwachs. Es ging soweit, dass über die Jahre versucht wurde, möglichst weiße Strauße zu züchten, weil weiße Federn sich besser färben ließen. Mit großflächigem Einzug des Autos in die Gesellschaft ab Mitte des Jahrhunderts sank die Nachfrage abrupt, weil die Damen mit ihren Hüten nicht mehr komfortabel in die Autos passten. Für die großen Farmen war das ein Problem, weswegen sie dann primär für Leder und Fleischverarbeitung genutzt wurden. So ist es auch heute noch. Für die Geschichte (und für den Tourismus) gibt es aber eine Reihe von Show-Farmen rund um Oudtshoorn, an denen die riesigen Vögel bestaunt werden können und sich einiges über sie lernen lässt. Wir waren auf der angeblich ersten Farm von damals, der Highgate Ostrich Show Farm. Neben den ausgewachsenen Tieren, die auf einer Farm auch bis zu 50 Jahre alt werden können, gab es auch ganz junge Tiere mit nur 10 Tagen zu bestaunen. Es war auf jeden Fall eine unterhaltsame Führung, leckeres Essen und das bei über 30 Grad. Sabrina kam sogar in den Genuss der sagenumwobenen „Halsmassage“ durch die Straußen.

Unser Hotel (Protea) war nicht weiter besonders, es schien auch nicht so viel los zu sein in dem Zeitraum. Auch die Stadt selber war wenig beeindruckend – bietet sich aber dennoch für einen Stopover an. Wir aßen zum Beispiel 3x (ja, morgens und abends) im Restaurant Nostalgie, weil es sich um einen wirklich netten und leckeren Laden handelt. Generell gibt es in der ganzen Stadt überall Straußenfleisch zu essen, was dem Rindfleisch sehr ähnlich ist.

Nach der ersten Nacht machten wir uns früh auf um auf den Swartberg Pass zu fahren. Das ist eine Passstraße, die um 1880 gebaut wurde, und in die Große Karoo nach Prince Albert führt. Soweit fuhren wir aber nicht, sondern kehrten an der Passhöhe um. Die Gravelroad war schon etwas abenteuerlich gewesen, speziell mit Gregor. Da wir nicht einschätzen konnten, wie lange die Stimmung positiv ist, fuhren wir direkt wieder zurück. Ansonsten soll sich der Weg bis Prince Albert sehr lohnen!

Zum Nachmittag machte Markus noch eine kleine Game Drive – dazu ein anderer Beitrag.

Schreibe einen Kommentar